Das Lene Krämer Duo feiert sein Jubiläum im Quartett
Von Jörg Meyer
Kiel/Westensee. Dass daraus mal eine „Band of Brothers“ werden würde, wie Shakespeare solche Verbundenheit nannte, war eigentlich schon am Anfang klar: Musikalische Liebe auf dem ersten Takt, als 2004 die dänische Folk-Sängerin Lene Krämer und der in Westesee beheimatete, früher um Hannover wirkende Blues-Pianist Stephan Scheja aufeinander trafen. Zwar gab’s damals keine Zeit für Proben, dennoch wurde es ein bejubeltes Duo-Konzert im Westenseer Café Zeit. 2005 fanden die beiden schließlich zusammen, die „aus gar nicht so unterschiedlichen Richtungen“ stammen – „denn in Skandinavien unterscheidet kaum jemand zwischen Jazz und Folk“, weiß Scheja. Und feiern schon seit Mai, als ihre erste Duo-CD „Feeling Good“ erschien, ihr zehn-jähriges Bühnenjubiläum.
Das Konzert im Kulturforum soll „der Höhepunkt der Jubiläumstour“ werden. Denn nicht nur das Duo feiert hier seinen balladesken Geburtstag, auch eine erweiterte „Band of Brothers“. Das Duo ergänzte 2007 das Kieler Jazz-Drum-Urgestein Georg von Kügelgen zum Trio, 2009 stieß der Bremer Bassist Moritz Zopf dazu. „Unser Jubiläumskonzert zeichnet auch diese Band-Geschichte nach“, verspricht Scheja. So musizieren am Anfang des ersten Sets zunächst Krämer und Scheja Balladen von ihrer jüngsten CD. Nach und nach wird diese Besetzung um die zwei anderen Kollegen erweitert, bis im zweiten Set das Quartett auch Stücke vom bereits 2011 erschienenen Album „Let Me Be The First To Know“ zum Besten gibt.

Eine „Band of Brothers“ nicht nur der Balladen: Das Lene Krämer Quartett (v.l.: Moritz Zopf (b.), Lene Krämer (voc.), Stephan Scheja (p.), Georg von Kügelgen (dr.)) (Foto: www.lene-kraemer.de)
Während letzteres sich bewusst „zwischen allen Stilrichtungen“ positionierte und (fast) alles zwischen Swing, Boogie, Latin, Funk und Folk-Pop coverte, sind die drei Brüder und ihre Schwester als Band im jazzigen Geiste zwar auch nach wie vor in solchen Gefilden unterwegs, aber dabei passend zum Jubiläumsalbum „Feeling Good“ durchaus eine balladeske „Band of Brothers“. Pianist Stephan Scheja freut sich, dass er in solcher „etwas volleren Besetzung anders als im Duo nicht alles selbst machen“ müsse. Für den Rhythmus sorgen Bass und „dezent agierendes“ Schlagzeug, er könne sich somit mehr auf das Melodiöse konzentrieren. Den Geist der nunmehr zehn-jährigen Vereinigung der ursprünglich Folk-Sängerin und des Pianisten, der nach langer Blues-Arbeit sich mehr in Richtung Jazz orientieren wollte, und ihrer beider Hang zur Ballade wird das zum Quartett erweiterte Duo bewahren. „Ballade und Band ergänzen sich gut“ – nicht nur wegen des Stabreims, weiß Scheja. Auch der Intimität, die das Duo auf seinem Balladen-Album entwickelt, tue das keinen Abbruch, befruchte diese vielmehr. So darf man sich im Kulturforum buchstäblich auf „Feeling Good“ Jazz freuen.
Dienstag, 15.9., 20 Uhr, Kulturforum (Andreas-Gayk-Str. 31). Im Duo spielen Krämer/Scheja am 26.9., 19 Uhr im Eckernförder Spieker (Langebrückstr. 34). Infos und Hörbeispiele: www.lene-kraemer.de.
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