Komödianten, Niederdeutsche Bühne, Theater im Werftpark zeigen ab Freitag neue Produktionen
Von Christoph Munk
Kiel. Nein, das ist kein Aprilscherz. Am kommenden Freitag werden am selben Abend, eben am 1. April, tatsächlich drei Kieler Theaterbühnen ihre nächsten Premieren feiern. Wie’s kommt? Souveräne Planungshoheit? Gegenseitige Ignoranz? Oder die gewachsene Überzeugung, dass sich die erwarteten oder erwünschten Publikumsströme ohnehin längst getrennt haben und sich die Vorlieben nicht kreuzen werden?
Kabarettfiguren in heiklen Situationen
Am ersten Wochenende nach dem eher theaterarmen Osterfest wird jedenfalls der kabarettistische Theatermacher Hans-Christian Hoth bei den Komödianten (20 Uhr, Wilhelminenstr. 43) sein neues Solostück herausbringen. Unter dem Titel „Stabile Seitenlage“ lässt er wieder – allerdings mit neuen Texten – einige aus seinen früheren Programmen bekannten Figuren auftreten: den selbstbewussten Felix Weltrang und die hochnäsig elegante Anneliese Noellmann beispielsweise. Oder den im Vollrausch ungehemmten Chirurgen und den äußerst sensiblen Strickjacken-Helden Horst. Sie alle handeln nach dem Motto „Wer spricht von siegen, überstehen ist alles!“. Sie dürfen in dieser Lage ihren Phantasien freien Raum geben und versprechen blaue Wunder. „Freuen Sie sich also auf die beliebten Notfall-Experten unseres Alltags bei ihrem Erste-Hilfe-Einsatz in Politik, Alkohol und Wirtschaft und natürlich auch Medizin“, lockt der Autor und Solospieler Hoth in seine Premiere und in die kommenden Aufführungen.
Karten und Info: www.komoediantentheater.de
Machos mit heißen Songs auf kühlem Eis
Äußerst vollmundig kündigt die Niederdeutsche Bühne Kiel ihre neueste Produktion an: die welterste Karaoke-Komödie „Machos op Ies“ (20 Uhr, Theater am Wilhelmplatz). Die vier Machos in diesem Stück werden als „waschecht“ angekündigt, dass sie ihr Imponier- und Kraftmeier-Gehabe noch nicht einmal ablegen dürften, wenn sie plötzlich feststellen, dass sie in einen Kühlraum eingesperrt sind. Da sie laut Bühnentext nur wenig anderes mit sich führen als eine Karaoke-Maschine, sehen sie sich zu nichts anderem in der Lage als das zu tun, was auch Kinder und ängstliche Leute im tiefen Keller oder dunklen Wald unternehmen: Sie singen und sorgen – so das Verspechen der Laienbühne – für „einen unverkrampft-witzigen Abend mit kurzweiligen Tanz- und Gesangseinlagen – ob Slapstick, Schnulze oder Schlager“. Regisseurin Karen Dietmair hat es übernommen, die vier Herren so auf Tempo, Temperatur und Temperament zu bringen, dass „auch dem letzten Zuschauer warm ums Herz wird“.
Karten und Info: www. niederdeutschebuehne-kiel.de
Kinderoper aus dem Reich der Feen und Zaubergeister
Wer sich für diesem Abend schon eine Premierenkarte gesichert hat, kann das Theatererlebnis schon früher in Gaarden beginnen. Dort (18 Uhr, Theater im Werftpark, ausverkauft) ist erstmals die Kinderoper „Henriettta und die Feuerfee“ zu sehen und zu hören. Die Produktion des Kinder- und Jugendchors (Chorakademie des Theaters Kiel) schildert die phantastische und abenteuerliche Reise der jungen Titelheldin und ihrer Schulfreunde in die Welt der Feen, Traumgeister und anderer Zauberwesen. Das musikalische Werk von Sebastian Sprenger und Sören Ingwersen wurde von Nele Tippelmann mit zahlreichen jungen Darstellern einstudiert. Dirigent ist Moritz Caffier. Im Hintergrund dieser spannenden Suche nach verschwundenen Gefährten und Geliebten ist das Thema Hilfsbereitschaft und Vertrauen zu erkennen.
Karten und Info: www.theater-kiel.de
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