HSH Nordbank Kulturstiftung und Kiels GMD Georg Fritzsch stellen ein Projekt für die Akademien am Theater vor
Von Christoph Munk
Kiel. Das Projekt heißt „Marina“, ist aber weder ein Schlager noch ein Seglerhafen. Denn da es von der Kunststiftung der HSH Nordbank gefördert wird, soll es sich zu einem hochwertigen künstlerischen Produkt entwickeln. Und da der Kieler Generalmusikdirektor Georg Fritzsch zum neuen Kurator der Stiftung berufen wurde, wird es die drei Akademien am Theater Kiel zusammenfassen. Denn deren Arbeit ist ein „Herzensanliegen“ der musikalischen Chefs am Opernhaus.

Mit Geld und Begeisterung: Torsten Temp von der HSH Nordbank Kunststiftung (rechts) und GMD Georg Fritzsch. (Foto: Struck)
„Marina“ ist die Auftragsarbeit für ein musiktheatralisches Werk, das sich an das berühmte Märchen „Die kleine Meerjungfrau“ von Hans-Christian Andersen anlehnt. An Libretto und Komposition arbeiten Imke und Bernd Wilden, die Regie wird Nele Tippelmann übernehmen, die musikalische Leitung Kapellmeister Moritz Caffier. Die Premiere ist für 18. Juni 2017 geplant, dann sollen über 100 Jugendliche, allesamt Mitglieder der drei Akademien für Chor, Orchester und Ballett, die Bühne und den kleinen Orchestergraben im Kieler Schauspielhaus künstlerisch beleben.
„Wir freuen uns sehr, dass wir Herrn Fritzsch als Kurator gewonnen haben“, sagte Torsten Temp, Kuratoriumsvorsitzender der HSH Nordbank Kunststiftung, gestern bei der Vorstellung des Projekts. „Sein Vorschlag, der die künstlerische Förderung von Kindern und Jugendlichen im Norden zum Ziel hat, passt ideal zu unserer Stiftung.“ Die stellt für die Förderung 57.000 Euro bereit und tut das gern zu ihrem 25-jährigen Jubiläum.
„Marina“, das Projekt, erfüllt schon jetzt, gut ein Jahr vor der Premiere, den Kieler Generalmusikdirektor mit Zuversicht. Er kennt bereits Probentermine und Zeitpläne, er vertraut den Inszenierungskünsten von Nele Tippelmann, die nach ihren Kieler Assistenzjahren jetzt am Staatstheater Schwerin arbeitet. Und er weiß, was er an Kapellmeister Moritz Caffier hat, der den Kinder- und Jugendchor leitet. Vor allem aber ist Fritzsch über die Fortschritte an Libretto und Szenarium informiert und schätzt die vielfältigen stilistischen Fähigkeiten des Komponisten Bernd Wilden. Man kennt sich aus Hagen und von der Kinderoper „Pit und Paula“, aufgeführt 2013 im Werftpark-Theater und von der jüngst präsentierten Filmmusik zu „Nosferatu“.
„Marina“, das Projekt, weckt geradezu die Begeisterung von Georg Fritzsch. Denn mit Vergnügen beobachtet er, wie die Teile der „Akademien am Theater Kiel e.V.“ wachsen und gedeihen: der Kinder- und Jugendchor auf inzwischen 250 junge Mitglieder, die Orchesterakademie auf 35 Instrumentalisten, die Ballettakademie unter der Leitung von Victoria Lane Green auf 40 Kinder – mit steigender Tendenz. „Insgesamt haben wir gegenwärtig 350 Kinder und Jugendliche in der Ausbildung“, bilanziert der GMD. Und es sind alles Profis, die hier ausbilden, so heißt sein Credo. Und er deutet an, das werde das Wichtigste sein, was er einst in Kiel hinterlassen will. Vorerst aber schwärmt er von der Vorstellung, die vielen junge Künstler aller Akademie-Abteilungen gemeinsam auf der Bühne des Schauspielhauses zu sehen. Dafür wünscht Fritzsch schon jetzt allen Beteiligten „toi, toi, toi“.
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