Die A cappella-Quartette „nur wir“ und „baff!“ trafen sich beim
17. KulTourSommer in Kirchbarkau

Von Jörg Meyer

Kirchbarkau. Der Name, den sich die aus Schleswig-Holstein stammenden Anne Maj Hansen (Sopran), Lilly Ketelsen (Alt), Jonathan Mummert (Tenor) und Jörgen Roggenkamp (Bass) für ihr 2013 gegründetes Quartett gewählt haben, ist wirklich treffend: Völlig „baff“ ist das Publikum in der fast ausverkauften St. Katharinen Kirche in Kirchbarkau, wo „baff!“ im Rahmen des „17. KulTourSommers im Barkauer Land“ ihren außergewöhnlichen A cappella-Gesang präsentierten – zusammen mit den hier schon zum siebten Mal auftretenden Kielern „nur wir“.

Letztere „inzwischen schon alten Herren“, wie Veranstalter HaGe Schlemminger sie scherzhaft ankündigt, haben es nicht ganz leicht, ihre jungen Kollegen zu toppen, auch wenn sie ihr A cappella-Crossover von stimm-magischem gregorianischem Choral bis hin zu Pop und Rap mit sattem Beatbox-Bass noch weiter professionalisiert haben. Mit einem innigen „Pater Noster“ eröffnen sie den zweiten Teil des Doppelkonzerts, und als hätte sie der Gott des Gesangs schon erhört, setzt er ein väterlich zustimmendes Gewittermurmeln taktgenau ans Ende des Chorals. Als ähnlich kongenial erweist sich die elektronische Loop-Maschine, mit der und den höchst wandelbaren Stimmen von Frerk, „Geppi“, Malte und „Hennu“ aus dem Volkslied „Hoch auf dem gelben Wagen“ eine nicht ganz ernst gemeinte Mini-Rap-Oper entsteht.

Solche überraschenden Wendungen kultivieren auch „baff!“ in ihren durchweg eigenen Arrangements. Zwischen Gänsehaut und zuckendem Tanzbein wechseln die Empfindungen des Zuhörers bei Bachs „Air“, die sich vom sanft perlenden Choral in einen swingenden Jazz-Scat wandelt.

Ebenso baff macht die Interpretation von Adeles „Skyfall“. Der Titelsong zum gleichnamigen James-Bond-Film ist inzwischen ein A cappella-Klassiker, entfaltet in „baff!’s“ Arrangement und besonders einer beeindruckenden Choreografie aber bislang noch ungehörte Dimensionen. Nicht anders Comedian Harmonists „Veronika“, wo „der Lenz“ geradezu neon-grün neu erblüht.

Auch im dicht gewobenen Medley aus Pop- und Schlager-Songs über Städte überzeugen „baff!“ stimmlich wie von den gewitzten Arrangements her. Der Beifall ist riesig, nicht zuletzt als die beiden jungen Quartette zum Schluss ihre meisterhaften Stimmen zum Doppelchor vereinigen.

Infos und Hörproben unter www.baff-acappella.de und www.nurwir.com.