Die jungen Komödianten spielen Fitzgerald Kusz’ „Burning Love“
Von Jörg Meyer
Kiel. Es ist eine alte Geschichte, doch bleibt sie immer neu … Wirklich? 1984 schrieb Fitzgerald Kusz, einer der meist gespielten zeitgenössischen deutschen Bühnenautoren, sein Zwei-Personen-Stück „Burning Love“. Das Theater Die Komödianten bringt es in seiner neuen Sparte „Die jungen Komödianten“ aktualisiert auf die Bühne und fragt dabei: „Was hat ein 33 Jahre altes Stück mit uns zu tun?“

Modernes junges Liebespaar: Anschi (Liesa Strehler) und Andi (Christian Zell) mit Regisseur Christoph Munk (Fotos: ögyr)
„Eine klassische Boy-meets-Girl-Geschichte“ sieht Regisseur Christoph Munk zwar in dem Liebeswerben zwischen dem Elvis-Fan Andi (Christian Zell) und seiner Freundin Anschi (Liesa Strehler). Doch heutige junge Erwachsene seien medial ganz anders geprägt als vor 30 Jahren und inszenierten sich und das Liebesspiel von tastender Annäherung bis zu ersten Gefühlsverwirrungen entsprechend anders. „Besonders reizvoll“ sei es daher, wenn Schauspieler, die etwa so jung sind wie ihre Figuren, und ein Regisseur etwa im Alter des 1944 geborenen Autors das Stück gemeinsam aktualisieren – freilich ohne am Text, „nur im Subtext“ etwas zu ändern.
Ziel der neuen Sparte „junge Komödianten“ ist dabei, jungen Schauspielern, die sich auf eine Bewerbung an einer Schauspielschule vorbereiten, die Möglichkeit zu geben, mit erfahrenen Theaterprofis zusammenzuarbeiten. Auch wenn die Komödianten „Burning Love“ als Gastspiel an Schulen und Jugendeinrichtungen anbieten, sei es aber kein Jugendstück, sondern zeige mit „unserer Zeit angepassten Figuren, wie heutige junge Leute ticken“.
Zuweilen ganz unterschiedlich: Andi ist „voll auf Retro“ und möchte als echter Rock’n’Roller wie einst sein Vorbild Elvis „Chicks aufreißen“. Anschi dagegen ist „die olle Tolle zu old school“ und findet es „echt krass“, wenn Andi am Morgen nach der ersten gemeinsamen Nacht Elvis’ 40. Todestag zelebrieren will, statt „einfach nur zu chillen“. Die beiden müssen sich also ersteinmal selbst und dann zueinander finden. In sieben Szenen wird somit doch wieder Heines alte, aber immer neu bleibende Geschichte „Ein Jüngling liebt ein Mädchen …“ erzählt und die ewige Frage gestellt: „Showdown oder Happy End? Trennen sie sich wieder oder kriegen sie sich doch?“
Öffentliche Generalprobe, Mittwoch, 10.5., 20 Uhr. Premiere: Donnerstag, 11.5., 20 Uhr. Karten unter Tel.: 0431/553401 oder www.komoedianten.com
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