Das Museum Eckernförde zeigt die Ausstellung „Rolf Reiner Maria Borchard, Eckernförde – ein Stadtporträt“
Von Hannes Hansen
Eckernförde. Spät erst, nach einem Porträt der Stadt Riga, der Hamburger Elbchaussee oder chinesischer Gärten etwa, hat Rolf Reiner Maria Borchard Schleswig-Holstein als Sujet für seine fotografischen Erkundungen entdeckt. Nach den Bänden über Kieler Stadtteile, die Probstei und die Schlei legt der langjährige Professor und Rektor der Kieler Muthesius Hochschule jetzt den Bildband „Eckernförde – ein Stadtporträt“ vor. In der gleichnamigen Ausstellung zeigt das Museum Eckernförde ab kommenden Sonntag 53 ausgewählte Fotografien des Bildbandes.
Menschenleere als Symbol des Dauerhaften
Die Innenstadt Eckernfördes, der Hafen, die Borbyer Seite, die Umgebung, das sind die Themenkreise der Ausstellung. Allen Fotografien gemeinsam, ob es nun der Marktplatz mit seinen Bauten der vorletzten Jahrhundertwende ist oder der Hafen, ob der Blick aus einem Haus oder der aus einer engen Gasse auf einen Speicher, ist die Menschenleere der Bilder. Geduldig, wohl oft Stunden, vielleicht Tage wird Borchard gewartet haben, bis er die richtigen Voraussetzungen für das, das seiner Ansicht nach einzig mögliche Foto angetroffen hat. Ein solches Foto zeugt dann von einer von jeglichem Zufälligen und Flüchtigen, von allem Erzählerischen und Genrehaften befreiten gültigen Dauerhaftigkeit. Das gibt den Bildern eine große Ruhe und Kraft. Eine Kraft, die den Betrachter geradezu ins Bild hineinsaugt.
Klassische Komposition und Blickführung
Meist zeigen Borchards Bilder eine klassische Komposition, was Geschlossenheit, Raumaufteilung und Proportionen angeht. Oft unterstützt eine perspektivische Engführung den Sog, den sie auf den Betrachter ausüben, und macht sie bei aller Ruhe lebendig.
Ein besonderer Blick gilt den Schattenwürfen, etwa wenn der Schatten eines barocken Gitters dem Betrachter geradezu vor die Füße fällt und ihn zum Bestandteil des Bildes zu machen scheint oder wenn Borchard die Schatten der Glasdächer über dem Eingang zur architektonisch recht banalen Stadthalle zum eigentlichen Thema des Bilds macht.
Museum Eckernförde: „Rolf Reiner Maria Borchard, Eckernförde – ein Stadtporträt“. Eröffnung: 1.Oktober, 11.30 Uhr. Bis 26. November. Öffnungszeiten: Bis Ende Oktober Dienstag bis Freitag 10 bis 12.30 Uhr und 14.30 bis 17 Uhr. Sonnabend und Sonntag 11 bis 17 Uhr. Ab 1. November Dienstag bis Freitag 14.30 bis 17 Uhr, Sonnabend und Sonntag 11 bis 17 Uhr.
Weitere Infos: www.museum-eckernfoerde.de
29. September 2017 um 22:20
Freuen uns auf die Eröffnung am Sonntag und auf die neuen Aufnahmen.