Das A-cappella-Quintett Emma kommt mit eigenen Songs in die Pumpe

Von Jörg Meyer

Kiel. Die Beatbox rumpelt, die Bässe wummern, und die Synthies falsettieren wie einst auf einem kreischenden Casio. Doch kein Instrument ist hier im Spiel, allein die Stimmen der aus Kiel stammenden Vokalpop-Band Emma. Mit solchem Sound und Covern von (Electro-)Popsongs von One Republic und Twenty One Pilots oder Imagine Dragons rocken Emma seit gut vier Jahren die Kieler (und inzwischen längst darüber hinaus) A-cappella-Szene, unter anderem bei der alljährlichen A-cappella-Party. Nach Besetzungsänderungen und Verteilung quer durch die Republik schreibt das Quintett nun eigene Songs, die etwa ein Drittel ihres Konzerts am Freitag in der Pumpe ausmachen werden.

„Die Bandbreite unserer Programme war schon immer breit gefächert“, sagt Tenor Finn Fröhlich – von Neo-Disco über elegisch elektrisierte Balladen bis hin zum Bob-Dylan-Klassiker. Entscheidend sei „weniger der Song selbst, als der Sound“, den Emma in ihren selbst geschriebenen Arrangements daraus destillieren – manchmal „besser als das Original“. Das gilt für die Cover genauso wie für die nun eigenen Songs. Dass dabei „eine Ballade durchaus fett sein kann, bei der man im besten Falle mitsingen und -tanzen kann“, konnte man bei der diesjährigen A-cappella-Party bereits erleben, wo mit „Full Of Fear“ und „Don’t Stop“ bereits die Hälfte der Songs aus eigener Feder stammten.

Sound Born „Kielas“: (v.l.) Julian Altrock (Tenor), Finn Fröhlich (Tenor), Michael Braun (Counter-Tenor), Caspar Kirsch (Bariton und Beatbox), Malte Meibauer (Bass) (Foto: emmavokal.de)

Die schwingt gewöhnlich Tenor Julian Altrock „für das Grundgerüst“, danach geht es ins Teamwork. Da die Fünf aus Kiel und inzwischen Hamburg und Berlin nur relativ selten gemeinsam proben können, bedienen sie sich dazu des Internet. MP3’s und „Self-Karaokes“ werden hin und her geschickt, so dass man bei den Probenwochenenden an Sound-Details feilen kann. Wie sowas geht, haben Emma als ehemalige Mitglieder des Kieler Knabenchors gelernt, dennoch erfordere eine solche Arbeitsweise „hohe Selbstdisziplin“, so Finn.

An der Schwelle zur Professionalität, obwohl noch „alles im Fluss“ sei, stehen Emma bereits, was jetzt auch der nunmehr zweite Auftritt in der Pumpe beweisen wird. „Zwar leben wir von der Bekanntheit der Songs, die wir covern“, gesteht Finn, aber ist sich sicher, dass die neuen eigenen das an Party-Tauglichkeit toppen könnten. Ebenso auf ihre Anfänge, „Songs, die im Laufe der Jahre verdrängt wurden“, schauen Emma dabei zurück – im neuen Sound-Gewand, das auch das Alte in seinem Charakter schärft. Denn „der Sound ist das Entscheidende”.

Freitag, 21.12., 20 Uhr, Pumpe. Infos: www.emmavokal.de.