Liebe Leser*innen und Freunde unseres Blogs,
in Zeiten der Corona-Krise ist es nicht weit her mit unserer Kulturberichterstattung. Dafür, so hört man, lesen die Leute wieder mehr. Und deshalb haben wir uns entschlossen, unseren Blog auch literarischen Texten zu öffnen. Den Anfang machen wir mit einem Gedicht von Wolfgang Butt, in Kiel bestens bekannt als ehemaliger Professor für Skandinavistik und als Verleger. Aus Südfrankreich hat er uns folgendes Gedicht geschickt:
Wolfgang Butt
Pickup
Dem Gedenken an Ahmaud Arbery gewidmet
Pickup Jungentraum aus blauen Augen
siehst du Highways Wellen schlagen
am Horizont hinter flimmernden Luftspiegeln
wabern Gitarrenklänge hallen lange
nach in wogenden Weiten
stolperst du unversehens
über Skelette
an der Grenze
zum Niemandsland der Freiheit
gibst du deinem Pferd die Sporen Old Joe
dem Pickup das Gas das er will
für die Fahrt ins grenzenlos
männliche Marlboro country
nimmst du aber deine Waffen mit
man kann nie wissen wer sonst
noch seine Freiheit sucht
und sich in deiner breit macht
ein Jogger vielleicht der seine Grenze nicht kennt
er wird sie kennenlernen
24. Mai 2020 um 12:21
Schön, dass Ihr dabei bleibt, weiter so
3. Juni 2020 um 21:26
Ahmaud Arbery, hat denn niemand in dem männlichen Marlboro Country etwas aus deinem Tod gelernt? Das Gedicht macht nachdenklich.