Markus Dentler ist Krapp in Becketts „Das Letzte Band“
Von Hannes Hansen
Kiel. Krapp, ein altersschwacher, heruntergekommener Mann, sitzt an seinem neunundsechzigsten Geburtstag an einem Tisch und hört sich auf einem uralten Tonbandgerät dreißig Jahre alte Aufnahmen an, auf denen er sein bisheriges Leben wechselnd zynisch, in schönen Erinnerungen schwelgend oder wütend kommentiert. Er folgt diesen Erinnerungen an eine in manchem hoffnungsfrohe Zeit meist schweigend oder kommentiert sie mit meckerndem Lachen und wegwerfenden Gesten. Immer wieder unterbricht er die Wiedergabe, um bewegungslos vor sich hinzustarren oder in einem Kabuff hinter der Bühne Alkohol zu trinken.
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Johannes Ender inszeniert am Kieler Schauspielhaus die Bühnenfassung von „Homo Faber“
Von Hannes Hansen
Kiel. Hannah Landes’ Bühne im Kieler Schauspielhaus ist ein unordentlicher Haufen von Möbeln, Lampen, Koffern, Holz und allerlei Tand. Was zunächst wie ein realistischer Sperrmüllberg nach einem Flugzeugabsturz aussieht, entpuppt sich im Verlauf von Kerstin Daibers und Johannes Enders Bühnenfassung von Max Frischs Roman „Homo Faber“ zunehmend als Metapher für den Seelenzustand des Titelhelden, des Ingenieurs Walter Faber. Eines empfindungsarmen Technokraten, der Gefühle für Ermüdungserscheinungen hält und schuldig wird am Tod seiner Tochter.
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Reimer Boy Eilers’ Roman „Das Helgoland, der Höllensturz“ – ein Lesevergnügen
Von Hannes Hansen
Auf der Insel Helgoland geht es vor fünf Jahrhunderten wild zu. Der holländische Kapitän Hans Andahlsen der St. Laurentius kommt auf mysteriöse Weise ums Leben. Bald darauf wird auch ein weiterer Seemann ermordet und, als ob es nicht genug der Toten wäre, auch die Magd Smutter Gintje. Wegen der Fährkosten für die Überfahrt zum Friedhof der Namenlosen auf der Düne vor Helgoland kommt es zum Streit, das Begräbnis erweist sich als gefährlich, Magie, Aberglaube und Suff bringen das Leben auf der Insel durcheinander.
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Daniel Karasek inszeniert das Erfolgsstück „Love Letters“ von A.R. Gurney am Kieler Schauspielhaus
Von Hannes Hansen
Zwei Menschen auf der Bühne, die sich Liebesbriefe vorlesen – gibt es etwas Langweiligeres? Nun, Jennifer Böhm und Christian Kämpfer zeigen in Daniel Karaseks Inszenierung von A.R. Gurneys Broadway-Erfolg „Love Letters“ (1988) am Kieler Schauspielhaus, dass das nicht so sein muss.
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Schleswig-Holsteinisches Dekameron:
Teil 4
So wie einst eine Gruppe junger reicher Leute sich vor der Pest im Florenz des Jahres 1348 auf einen Landsitz flüchtete und sich ihre Zeit mit dem Erzählen von Geschichten vertrieb, versucht eine (noch unbestimmte) Anzahl von miteinander befreundeten Menschen fortgeschrittenen Alters und mit gesichertem Einkommen, auf einer Hallig der Gefahr einer Covid19-Erkrankung zu entkommen … Hier die vierte Geschichte von Hannes Hansen: „Die sprechende Nachtigall“
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Schleswig-Holsteinisches Dekameron:
Teil 3
So wie einst eine Gruppe junger reicher Leute sich vor der Pest im Florenz des Jahres 1348 auf einen Landsitz flüchtete und sich ihre Zeit mit dem Erzählen von Geschichten vertrieb, versucht eine (noch unbestimmte) Anzahl von miteinander befreundeten Menschen fortgeschrittenen Alters und mit gesichertem Einkommen, auf einer Hallig der Gefahr einer Covid19-Erkrankung zu entkommen … Hier die dritte Geschichte von Wolfgang Butt: „High five mit Jeanne“
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Schleswig-Holsteinisches Dekameron:
Teil 2
So wie einst eine Gruppe junger reicher Leute sich vor der Pest im Florenz des Jahres 1348 auf einen Landsitz flüchtete und sich ihre Zeit mit dem Erzählen von Geschichten vertrieb, versucht eine (noch unbestimmte) Anzahl von miteinander befreundeten Menschen fortgeschrittenen Alters und mit gesichertem Einkommen, auf einer Hallig der Gefahr einer Covid19-Erkrankung zu entkommen … Hier die zweite Geschichte von Sylvia Gruchot: „Frieden finden“
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Neue Reihe: „Schleswig-Holsteinisches Dekameron“
Von Hannes Hansen
So wie einst eine Gruppe junger reicher Leute sich vor der Pest im Florenz des Jahres 1348 auf einen Landsitz flüchtete und sich ihre Zeit mit dem Erzählen von Geschichten vertrieb, versucht eine (noch unbestimmte) Anzahl von miteinander befreundeten Menschen fortgeschrittenen Alters und mit gesichertem Einkommen, auf einer Hallig der Gefahr einer Covid19-Erkrankung zu entkommen … Der erste Text stammt vom Kieler Krimi-Autor Kurt Geisler: „Liebe des Lebens“
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Mariem Hassan – Die unbeugsame Stimme
Von Hannes Hansen
Über vierzig Jahre schon dauert die illegale und von der UNO verurteilte Besetzung der Westsahara durch Marokko. Jahre, in denen die Saharauis eine eigene Infrastruktur mit einer Exilregierung in einem algerischen Flüchtlingslager, mit Schulen und vielfältigen kulturellen Aktivitäten geschaffen haben. Für die Rechte ihres Volkes trat Mariem Hassan, die vor fünf Jahren verstorbene „Stimme ihres Volkes“, auf Kundgebungen und in Konzerten auf allen Kontinenten ein. In der ganzen Welt war sie bekannt als die Stimme ihres Volkes, für die Saharauis und für ganz Afrika so wichtig wie Miriam Makeba für die Schwarzen Südafrikas.
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Liebe Leser*innen und Freunde unseres Blogs,
in Zeiten der Corona-Krise ist es nicht weit her mit unserer Kulturberichterstattung. Dafür, so hört man, lesen die Leute wieder mehr. Und deshalb haben wir uns entschlossen, unseren Blog auch literarischen Texten zu öffnen. Den Anfang machten wir vor ein paar Tagen mit einem Gedicht von Wolfgang Butt, in Kiel bestens bekannt als ehemaliger Professor für Skandinavistik und als Verleger. Heute folgt ein noch nicht veröffentlichter Kurztext von Hannes Hansen aus der Reihe „Spanische Augenblicke“.
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